Kleppern in Wiltingen | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Kleppern gesucht!

Kleppern in Wiltingen

Eine große Zahl an Kindern erklärt sich in diesem Jahr bereit, die schweigenden Kirchenglocken des Angelusläutens morgens, mittags und abends zu ersetzen.

Dazu werden noch Kleppern gesucht, die ausgeliehen werden können - zu viele klepper-bereite Hände für zu wenige Kleppern! Wer eine Klepper oder Ratsche ausleihen möchte, meldet sich bitte bei Judith Schuh unter der +49 160 98089564.

Wer selber noch mitkleppern will, der kommt am Mittwoch, 16.04. um 16 Uhr in den Pfarrsaal rechts vom Pfarrhaus. Dort treffen sich alle Kinder und die Straßen werden eingeteilt. Je mehr, desto besser!


Warum die Glocken in den Kartagen schweigen

Der Volksglaube erzählt, dass die Kirchenglocken an Gründonnerstag nach Rom fliegen, wo sie vom Papst gesegnet werden. Diese bildhafte Erklärung beschreibt das traditionsreiche Schweigen der Glocken, das mit dem feierlichen Gloria am Gründonnerstag beginnt und erst in der Osternacht mit dem Oster-Gloria endet. Die Zeit zwischen diesen beiden liturgischen Höhepunkten ist von Stille und Besinnung geprägt. Aus Respekt vor dem Leiden und Sterben Jesu verstummen in dieser Phase auch die Orgeln – alles Weltliche tritt zurück, das Wesentliche rückt in den Mittelpunkt.

In dieser ruhigen Zeit ersetzt mancherorts das sogenannte Kleppern oder Ratschen das sonst übliche Glockenläuten zu den Gebetszeiten der Katholiken morgens, mittags und abends. Mit hölzernen Klapperinstrumenten ziehen Kinder oder Jugendliche durch die Straßen und rufen zur Gebetszeit oder zum Gottesdienst auf. Dabei werden oft feste Sprüche verwendet, die je nach Region unterschiedlich ausfallen. In Wiltingen zum Beispiel heißt es morgens und abends: „De Beetgloock laut“ und mittags zum Angelus: „Et laut Mittisch“.

Der harte Klang der Ratschen passt zur ernsten Stimmung der Kartage. Manche deuten das laute Geräusch sogar als Sinnbild für die Hammerschläge, mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen wurde. Insgesamt dient diese Tradition dazu, jegliche festliche Stimmung zu vermeiden und die Trauer über das Leiden Christi hörbar zu machen.